Verletzlichkeit ist mehr Chance als Risiko.
Alle sprechen darüber, wie wichtig es ist, sich im Arbeitskontext verletzlich zu zeigen. Doch viele Führungskräfte fragen uns in dem Zuge, wie viel Verletzlichkeit überhaupt förderlich ist. Über die Frage nach der Quantität versuchen sie das, was sich auf emotionaler Ebene abspielt, auf rationaler Ebene zu bearbeiten.
Dahinter verbirgt sich meist die Sorge, zu viel Unvollkommenheit könnte als Schwäche gesehen werden, oder das Team verunsichern. Dabei ist beim Thema Verletzlichkeit zeigen das “Wie” viel wichtiger als das “Wieviel”.
Deshalb zeigen dir unsere drei Hacks der Woche, wie Verletzlichkeit euch verbindet, statt euch gefährlich zu werden.
Kenne den Unterschied
Verletzlich sein, oder mit Verletzlichkeit führen sind zwei Unterschiedliche Dinge. Jacob Morgan beschreibt es so: “Am 20. August 1991 forderte Hollis Harris, Vorstandsvorsitzender der angeschlagenen Continental Airlines, 42.000 Mitarbeitende auf, für die Zukunft des Unternehmens zu beten. Am nächsten Tag wurde er entlassen. Hollis Tat, war verletzlich, aber keine Führung.”
Um mit Verletzlichkeit zu führen, braucht es zwei Komponenten, die du zusammenbringen musst. Zum einen die Verletzlichkeit selbst und zum anderen deine Kompetenz. Hollis hätte teilen können, dass er besorgt ist und nicht auf alles Antworten hat und gleichzeitig die nächsten Schritte erklären müssen, um dabei dennoch Stabilität zu geben.
Finde ein neues Narrativ
Das alte Bild von Professionalität besagt, wir sollten unsere Emotionen zuhause lassen, solange die Stechuhr läuft. Und die meisten Führungskräfte können vor lauter To Dos tatsächlich nicht mal die Frage beantworten, wie es ihren Leuten überhaupt geht. Doch heute wissen wir, dass nichts Menschen so sehr verbindet, wie unsere Verletzlichkeit. Sie sorgt auch bei der Arbeit für emotionale Bindung, von der wir definitiv zu wenig haben. Nach aktuellen Zahlen von Gallup, hat ihr Fehlen die deutsche Wirtschaft allein 2023 bis zu 167 Mrd. Euro gekostet.
In ihrem Ted Talk sagt Brené Brown: “Connection is why we’re here.” Übernimm diesen Gedanken und mache daraus einen wöchentlichen Team-Check-In, in dem ihr nur darüber sprecht, wie es euch geht und was ihr gerade braucht. Das stärkt eure Beziehung und macht euch zu einem besseren Team.
Akzeptiere Unterschiedliche Bedürfnisse
Viele Menschen glauben, wer Verletzlichkeit zeigen möchte, müsse persönliche oder private Informationen teilen. Doch oft reicht es schon zu teilen, wie es uns gerade geht und was wir brauchen. Es ist kein Muss die Gründe dafür mitzuliefern. Jede:r darf so viel teilen, wie er oder sie möchte.
Mache diesen Unterschied im Team deutlich und sprecht darüber, was sinnvoll ist und womit ihr euch wohlfühlt. Wenn ihr einander z.B. mitteilt, dass ihr etwas nicht versteht und Hilfe benötigt, macht es Sinn den ganzen Kontext zu teilen. Wenn ihr aber transparent macht, dass ihr schlecht drauf seid und euch in Deep Work vergraben wollt, braucht es nicht unbedingt den Grund, warum das so ist.
Verletzlichkeit zu zeigen ist gar nicht so beängstigend, wie wir denken, dafür aber viel wirksamer als wir glauben.
We create leadership that matters - together!
Karin & Benjamin von coeffect
Drei Tipps, um tiefer in das Thema einzutauchen:
“Dare to Lead, Führung wagen” - Brené Brown: Brown beweist durch Zitate, Studien und Erlebnisse: Mut und Verletzlichkeit sind eine Einheit, die wirksame und inspirierende Führung erst möglich macht.
“Leading with Vulnerability, Unlock Your Greatest Superpower to Transform Yourself, Your Team, and Your Organization” - Jacob Morgan: Morgan zeigt anhand von Forschungsergebnissen, wie Führungskräfte ihre Verletzlichkeit nutzen können, um sich selbst, ihre Teams und ihr Unternehmen zu verändern.
“ReThinking-Podcast: What Vulnarability isn’t”, mit Brené Brown - Adam Grant: Die beiden sprechen über die Macht der Verletzlichkeit bei der Arbeit. Dabei geht es darum, wann und wo wir Grenzen setzen sollten und warum wir uns daran gewöhnen müssen unbequem zu sein.
Drei Dinge, die dich weiterbringen:
1. Future Leadership Experience: Werde Teil unseres einzigartigen Führungstrainings am 15./16. Oktober im Herzen Hamburgs und stärke deine Führungsqualität für die Zukunft.
2. Future Leadership Deep Dive: In unserem Podcast sprechen wir darüber was Future Leadership wirklich bedeutet und wie es in der Praxis gelingt wirksam und zukunftsfähig zu führen.
3. Effective Friday: Unser Newsletter erreicht dich jeden Freitag. Ein Thema, zwei Minuten Lesezeit und drei Hacks für deine Führung.
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