Zukunftsfähige Führung bedeutet, die Potenziale im Team zu entfalten. Doch wer denkt, das gelinge nur über Skillsbuilding, liegt falsch. Wie wir uns fühlen, ist noch wichtiger als das, was wir können. Selbst die ausgeprägtesten Fähigkeiten liegen brach, wenn wir auf der Hut sein müssen und zögern unsere Stärken, Ideen und Fragen voll und ganz einzubringen. Hochleistungsteams entstehen erst mit psychologischer Sicherheit.
Amy Edmondson beschreibt psychologische Sicherheit als die Abwesenheit zwischenmenschlicher Angst. Wir scheuen uns nicht davor uns verletzlich zu zeigen, den Status quo infrage zu stellen, Konflikte einzugehen oder Fehler zuzugeben. Doch wer darauf hofft, dass sich so eine Kultur von selbst entwickelt, kann lange warten. Sie muss aktiv aufgebaut werden.
Wie du das Gefühl psychologischer Sicherheit als Führungskraft greifbar fördern kannst, zeigen dir unsere drei Hacks der Woche:
1 Vertrauen schenken - weil damit alles anfängt
Die meisten Menschen warten darauf, dass andere sich als vertrauenswürdig erweisen. Doch Vertrauen und damit auch psychologische Sicherheit entstehen vor allem dadurch, dass wir in Vorleistung gehen. Vertrauen ist deshalb eine Entscheidung, die wir jeden Tag treffen und damit wirklich etwas verändern können.
Über Vertrauen spricht man nicht? Vergiss diesen veralteten Glaubenssatz. Sammle mit deinem Team, was Vertrauen für euch bedeutet und wie es sich in Zukunft in ganz konkreten Verhaltensweisen bemerkbar machen kann. Reflektiert immer mal wieder, wo ihr steht, was schon gut klappt und was ihr noch verbessern könnt. So kommt ihr weg von der Buzzword-Ebene und hin zu einer gelebten Vertrauenskultur.
2 Verletzlichkeit zeigen - weil wir bekommen, was wir geben
Im Arbeitskontext scheuen wir uns oft davor unsere Schwächen zu thematisieren oder um Unterstützung zu bitten. Dabei ist das Wissen um unsere individuelle Unvollkommenheit genau das, was uns im Team zum starken Kollektiv werden lässt. Nur damit können die Schwächen jedes einzelnen Teammitglieds durch die Stärken der anderen ausgeglichen werden.
Eröffnet eure Meetings mit einem Check-In und der Frage: “Was habe ich diese Woche gelernt und was möchte ich nächste Woche lernen?” und gehe dabei selbst in Vorleistung. Sprich über Dinge, die dir schwergefallen sind oder etwas, bei dem du noch Unterstützung brauchst. Die anderen werden es dir gleichtun, weil du das Fundament dafür gelegt hast.
3 Verantwortung übernehmen - weil das Klarheit schafft
Alle zeigen mit dem Finger aufeinander und niemand übernimmt Verantwortung? Solche Situationen sind ein klares Symptom für fehlende psychologische Sicherheit, aber gleichzeitig auch eine Chance, um sie zu erzeugen. Denn da, wo Rollen geklärt, Verantwortlichkeiten verteilt und Ownership entwickelt werden kann, schrumpft der Raum für Interessenskonflikte und Unsicherheiten.
Fördere psychologische Sicherheit durch strukturelle Klarheit, in dem ihr ein Planning ein- und in wiederkehrenden Intervallen durchführt. Besprecht dabei anstehende Themen und Aufgaben und plant gemeinsam, wer die Verantwortung übernimmt, wer wobei unterstützen kann und wann ihr welche Ergebnisse benötigt. Wichtig: gib innerhalb dieser klar geschnittenen Verantwortlichkeiten maximale Gestaltungsfreiheit, damit echtes Ownership wachsen kann.
Psychologische Sicherheit entsteht zwar nicht von allein, braucht aber auch gar nicht so viel, um sich entfalten zu können.
We create leadership that matters - together!
Karin & Benjamin von coeffect
Drei Tipps, um tiefer in das Thema einzutauchen:
1. “The 4 Stages Of Psychological Safety” - Timothy R. Clark” Clark zeigt, wie Führungskräfte psychologische Sicherheit in ihren Unternehmen aufbauen können, um ein Umfeld zu schaffen, in dem sich die Mitarbeitenden einbezogen, voll engagiert und ermutigt fühlen, ihr Bestes zu geben und ihre Ideen einzubringen.
2. “Building a psychologically safe workplace” - TEDx Talk Amy Edmondson: In ihrem TED Talk beschreibt Edmondson was wir tun können, um psychologische Sicherheit zu fördern und warum sie im Arbeitskontext so wichtig ist.
3. In unserem Newsletter haben wir uns mit den Themen Verletzlichkeit und Verantwortung schon intensiver befasst. Mit diesen Ausgaben kannst du tiefer in die Themen einsteigen und noch mehr Impulse finden, die dir bei der Entwicklung psychologischer Sicherheit helfen.
Drei Dinge, die dich weiterbringen:
1. Future Leadership Experience: Werde Teil unseres einzigartigen Führungstrainings am 15./16. Oktober im Herzen Hamburgs und stärke deine Führungsqualität für die Zukunft.
2. Future Leadership Deep Dive: In unserem Podcast sprechen wir darüber was Future Leadership wirklich bedeutet und wie es in der Praxis gelingt wirksam und zukunftsfähig zu führen.
3. Effective Friday: Unser Newsletter erreicht dich jeden Freitag. Ein Thema, zwei Minuten Lesezeit und drei Hacks für deine Führung.
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