Viele Menschen, Teams und Unternehmen haben in den letzten Jahren richtig was geleistet: das Geschäft durch die Corona-Pandemie navigiert, wirtschaftliche Unsicherheit überstanden und die ein oder andere Reorganisation gemeistert.
Allein diese Leistung verdient jeden Erfolg, jede Anerkennung und Ruhepausen. Doch an Pause ist in Krisenzeiten nicht zu denken. Stattdessen heißt es weitermachen!
Wie Sisyphos rollen wir unsere Projekte den Berg hinauf und starten doch viel zu häufig wieder bei null. Ziele werden revidiert, Arbeitsmodelle wechseln im Accord. Nichts davon schafft Stabilität oder Zufriedenheit. Dafür umso mehr Frust!
Wenn wir uns frustriert fühlen, sind wir enttäuscht. Wir hofften auf ein Ereignis, das nicht eintritt oder setzten auf eine Entwicklung, die sich nicht erfüllt. Je öfter das passiert, desto schneller wächst der Frust. Wir dramatisieren, ziehen uns gegenseitig runter und springen kopfüber in die mentale Abwärtsspirale.
Dabei ist Frust eine Chance. Denn unser Frust ist eine unangenehme Erinnerung daran, dass es auch besser geht und wir die Möglichkeit haben, etwas von Grund auf anders zu machen. Unsere drei Hacks helfen dir, aus Frust neue Wirksamkeit zu ziehen:
1. Sprich den Frust aus - am besten gemeinsam
Emotionen bringen uns in Bewegung, dafür sind sie da. Das funktioniert nur dann, wenn wir sie nicht runterschlucken, nur damit sie uns innerlich zum Brodeln bringen. Besonders als Führungskraft kannst du Raum für Frust schaffen - auf konstruktive Weise. Formate, wie “Clear-the-Air-Meetings”, haben genau diesen Zweck: einen sicheren Raum zu schaffen, in dem Enttäuschungen, Konflikte und Unzufriedenheit ausgesprochen werden können.
2. Erkenne den Wert des Frusts - und was er bewirken kann
Frust ist ein Wachstumsschmerz. Er zeigt, dass unser Handeln nicht mehr zum Status Quo passt. Und das ist eine enorm wertvolle Information! Unser Frust steht mit der Trillerpfeife am Spielfeldrand und pfeift lautstark, wenn wir in die falsche Richtung laufen. Doch wirkungsvoll wird dieser Richtungsgeber nur dann, wenn wir das Signal ernst nehmen und es als Anlass sehen, unbequeme Fragen zu stellen und mutige Entscheidungen zu treffen. Es wird also Zeit, unseren Frust als Partner an unserer Seite anzuerkennen.
3. Verändere, was du ändern kannst - und akzeptiere den Rest
Frust entsteht häufig, wenn uns die Kontrolle über eine Situation fehlt. In einer Welt voller komplexer Veränderungen ist das keine Seltenheit. Statt uns machtlos zu fühlen, sollten wir uns auf das besinnen, was wir beeinflussen können. Unser Einflussbereich ist der Raum, in dem wir am wirksamsten sein können. Was sind die Entscheidungen, die du treffen kannst? Was ist das Verhalten, das du selbst verändern kannst? Fokussiere dich auf deinen Einflussbereich und nutze ihn als Spielfeld deiner Möglichkeiten.
Das Gefühl von Frust wird immer wieder kommen. Es gehört zum (Arbeits)-Leben dazu. Wenn wir ihn als Partner und nicht als Feind verstehen, dann ist er weniger Last, sondern ein willkommener Gast - zumindest auf Zeit.
We create leadership that matters - together!
Karin & Benjamin von coeffect
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